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Solidarität mit Georgien

Theater aus dem deutschsprachigen Raum setzen ein kraftvolles Zeichen mit einer Videobotschaft


Link zum VIDEO (Copyright: Nino Haratischwili / Zaza Rusadze)

In einer konzertierten Aktion zeigen mehr als fünfzehn renommierte Theater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Solidarität mit den Menschen in Georgien, die seit Monaten für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit auf die Strassen gehen. Initiiert wurde die Aktion von der Theaterregisseurin, Dramatikerin und Autorin Nino Haratischwili, die dazu aufrief, die aktuellen Proteste in Georgien zu unterstützen. Im Dezember wählte die Wahlversammlung in Georgien den ehemaligen Fussballer und Hardliner Micheil Kawelaschwili trotz massiver Proteste zum neuen Präsidenten.

Am 13. Dezember 2024 veröffentlichte Haratischwili einen Aufruf, in dem sie die dramatische Situation in Georgien schilderte: «In den letzten Wochen sind über 500 Menschen zusammengeschlagen, verhaftet und in Gewahrsam genommen worden, darunter viele Künstler», berichtete sie. «Unzählige SchauspielerInnen streiken, die meisten Theater haben den Betrieb eingestellt und stehen in den Strassen – vor Wasserwerfern, Knüppeln, Platzpatronen, mit EU- und Georgien-Flaggen ausgestattet.» Diese kraftvollen Worte von Berlin ausgehend fanden Gehör und lösten eine Welle der Solidarität aus, die von Schauspielerinnen und Schauspielern in Tbilissi bis nach Deutschland, Österreich und die Schweiz reichte.

Im Zentrum der Aktion steht ein gemeinsames Projekt: Schauspielerinnen und Schauspieler aus unterschiedlichsten Städten und Theatern haben einen chorischen Text aus Haratischwilis aktuellem Stück SACRED MONSTERS über systemische Gewalt interpretiert. Dieser Text, der in seiner gemeinsamen Ausführung eine starke Wirkung entfaltet, wurde in zahlreichen Städten – von Hamburg über Frankfurt bis Wien und Zürich – chorisch gesprochen und anschliessend vom Videokünstler und Filmemacher Zaza Rusadze zu einem bewegenden Gesamtvideo montiert. Das Video wurde an georgische und oppositionelle Sender gesendet, um die Solidarität mit den Protestierenden in Georgien zu dokumentieren.

Innerhalb kürzester Zeit haben sich Schauspielensembles aus ganz Deutschland, darunter das Thalia Theater und das Deutsche SchauSpielHaus in Hamburg gemeinsam mit der Regisseurin Jette Steckel, das Deutsche Theater Berlin, Theater Bremen, Landestheater Marburg, Schauspiel Frankfurt, die Staatstheater Wiesbaden und Nürnberg, das Residenztheater sowie die Münchner Kammerspiele, an dieser Aktion beteiligt. Auch das Burgtheater in Wien und das Schauspielhaus Zürich aus der Schweiz haben sich angeschlossen. Die Solidaritätsbekundung vereint Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern, die ein starkes Zeichen für die Demokratie und die Freiheit setzen.

Für Nino Haratischwili ist diese internationale Vernetzung von grosser Bedeutung: «Diese Aktion gibt mir ein unglaublich starkes Gefühl. Es motiviert mich zu sehen, dass uns so eine Idee vereint und uns alle Dinge miteinander teilen lässt – über so viele Städte, über so viele Länder verteilt. Jetzt fühle ich mich wieder sehr beflügelt durch diese Aktion», so die Autorin in einem Interview für NDR 90,3.

Die Aktion ist ein Beispiel für die Kraft der Kunst und ihre Fähigkeit, über nationale Grenzen hinweg für Menschenrechte und Freiheit einzutreten. Sie sendet ein unmissverständliches Signal der Unterstützung für die Menschen in Georgien und zeigt, dass die Solidarität der internationalen Theatergemeinschaft mit den Protestierenden dort stärker ist denn je.

Hamburg/Zürich, 2. Januar 2025