Schiffbau/Matchbox
Premiere am 12. Juni 2014
David klammert sich an eine Lebenslüge. Er schottet sich ab, igelt sich ein. Flucht in Träume wechselt mit Lethargie. Seine inneren Stimmen geben sich aber nicht zufrieden mit der scheinbaren Ruhe. Sie bäumen sich auf, provozieren und aktivieren Davids Erinnerungen. Und so sehr er sich windet – die Stimmen zwingen ihn, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Wie war das damals mit Rosa? Was verbindet ihn mit seinem Freund Peter wirklich? Hätte er nicht die Strasse wechseln sollen, als er Jule wiedersah? Warum hat sich Rosa nicht entschieden?
„Rosas Schuh“ ist eine raffinierte, berührende und auch witzige Produktion über eine unerwiderte Jugendliebe.“ NZZ
„Bildstärker - und brutaler - hat man die Geschichte vom ewigen Verfehlen und Verpassen, vom Verwechseln von Traum und Wirklichkeit selten gesehen auf einer Kinderbühne. Da ist es schlau, dass die Zuschauer dabei mit Schmackes aus den schrecken der Fiktion herausgeworfen werden: Die Tatsache, dass jeder seine Realität selbst zusammen klamüsert und alles „ganz anders hätte ausgehen können“, ist hier so lebendig wie die Zombies.“ Tages-Anzeiger
„Wer kennt sie nicht, die inneren Stimmen, die einen bisweilen schier zur Verzweiflung treiben? So plastisch wie in „Rosas Schuh“ hat man sie jedoch noch selten vor sich gesehen.“ NZZ
„Keine Frage, Fransz kanns: Auf Zombie geschminkt, jagen die Geister der Vergangenheit den unerlösten Helden (Fabian Müller), dass uns angst und bang wird - die hinkende Rosa (Judith Cuènod), ihr Partner Peter (Daniel Kuschewski) und die eifersüchtige Jule (Claudia Wiedemer).“ Tages-Anzeiger
„Der niederländische Autor Theo Fransz hat die Geschichte von David und seinen Gefährten zusammen mit einem vierköpfigen Ensemble des Jungen Schauspielhauses entwickelt ... Es ist eine schöne Sache geworden.“ Zürichsee-Zeitung
„Speziell in Erinnerung bleiben wird die Pingpong-Szene, für die es nicht mehr braucht als ein Rechteck aus Licht. Die beiden Jungs an den Querseiten machen Schlagbewegungen und Plopp-Geräusche, während die zwei Mädchen an der hinteren Längsseite ihre Köpfe im Rhythmus des Spiels hin- und herschnellen lassen.“ NZZ
„Eben ein Theater über den süssen Vogel Jugend. Und das Wichtigste: „Rosas Schuh“ ist kein Report über Teens. Sondern Theater - auch für das Ü16-Publikum.“ Zürichsee Zeitung
„Geradezu gespenstisch unwirklich wird die Theaterproduktion, wenn David im Traum der hinkenden Prinzessin Ratlosaufdersuchenachliebe von Herzenshauch begegnet. Diese wird begleitet von einem König mit orangefarbener Elvis-Haartolle und von der Knutsch- und Kussfee. Wenn das Trio sich zu den ohrenbetäubend lauten Klängen von Schuberts Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ über die Bühne bewegt, so läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter und gleichzeitig ist die Szene umwerfend komisch.“ NZZ
„Die Handlung des Stücks beginnt nach Davids Herzbruch und geistiger Umnachtung. Die Stimmen in seinem Kopf plumpsen auf die Bühne und schlüpfen immer wieder in die Rollen von Rosa, Jule und Peter. Mit fast sadistischer Freude zwingen sie David, die tragische Liebesgeschichte erneut zu durchleben. Alles zwingen sie in seine Erinnerung zurück. Seine erste Zigarette mit Peter, die ersten Versuche bei Rosa, die Belästigungen der kusswütigen Jule und die Albträume, in denen stets Peter Rosa kriegt. Zunehmend verwischen Realität, Traum und Wahn zu einer LSD-Tripartigen Rücksicht auf ein zerstörtes Lebens. Im letzten Drittel des Stücks bringen grelle Neonröhren schliesslich doch noch die Wahrheit ans kalte Licht. Zurück bleibt die Ernüchterung Davids, der sich nicht mehr in die tröstlichen Schatten seiner Illusionen zurückziehen kann.“ westnetz.ch
„Die von Mareile Krettek gestaltete Bühne ist leer bis auf eine Art Himmelbett auf Rädern, das auf verschiedenste Weise genutzt werden kann und doch entstehen wie aus dem Nichts stets neue Umgebungen und Situationen.“ NZZ
„Die Bühne und Kostüme von Mareile Krettek sind erfrischend unaufgeregt und bilden mit der feinfühligen Musik von Markus Reyhani einen vielseitigen Rahmen.“ westnetz.ch
„Während Fabian Müller David ist und bleibt, wechseln seine drei Mitspieler die Rollen. Meist sind sie die inneren Stimmen, die extrem schnell sprechen und in ihrer boshaften Aufdringlichkeit an antike Rachegöttinnen erinnern, doch immer wieder verwandeln sie sich unvermutet in Personen aus Davids Umfeld. Am krassesten ist der Wechsel bei Judith Cuénod, die als Stimme besonders fies auftritt, um dann Sekunden später als Rosa umso unschuldiger dreinzuschauen.“ NZZ
„Das tolle Ensemble spielt mit leidenschaftlicher Präszision verrückt, und all die neonpinkfarbenen, giftgrünen und fiesgelben Lichter lachen dazu.“ Tages-Anzeiger
„Die vier Schauspieler Fabian Müller (David), Judith Cuénod (Rosa), Daniel Kuschewski (Peter) und Claudia Wiedemer (die wolllüstige Jule) fordern beim Publikum die gesamte Palette an Gefühlen heraus. Man muss lachen, wenn die beknackte Rosa (wegen eines Unfalls trägt sie ein Beingestellt, das bei bestimmten Bewegungen knackt) als Prinzessin Ratlosaufdersuchenachliebe das Gesagte mit absurden Gesten unterstreicht. Man leidet mit, wenn David zusehen muss, wie Rosa und Peter sich vor ihm küssen. Am intensivsten ist das letzte Drittel mit der dreifachen Auflösung der Geschichte. Die Aufführung überzeugt. Der Text berührt mit poetischen Passagen wie „Früher war jede Wolke Rosa“.“ westnetz.ch
„Man kann hier auf Distanz gehen. Und verliert sich doch in der Sehnsucht nach Nähe. Rosa (Judith Cuénod), Peter (Daniel Kuschewski), Jule (Claudia Wiedemer), die auch die drei Stimmen sind, sehen mit ihren stark geschminkten Gesichtern ein bisschen aus wie Zombies - auch die Kostüme (Mareile Krettek) kommen aus einer anderen (Traum-)Zeit. Sie haben die Gabe, auf der Bühne quasi neben sich stehen zu können, und geben sich mit sehr grosser Lust dem Quartett-Spiel hin. Daniel Kuschewski macht dann den Elvis. Claudia Wiedemer mimt die Knutsch- und Kussfee. Judith Cuénod tanzt die Knickhüfte-Rosa. Sie alle spielen Zirkus der Gefühle. Keine Maske, hinter der er sich verstecken kann, hat David, der ganz natürlich bei Fabian Müller ist. Er ist der Verletzliche. Der auch manchmal verletzt. Der fortgeht. Und doch wiederkommt. Und am Schluss das Bild, das er sich von Rosa gemacht hat, wieder auseinandernimmt.“ Der Landbote