Pfauen
Premiere am 18. Oktober 2014
Unterstützt von der Stiftung Corymbo
Der Herzog von Athen heiratet. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Handwerker der Stadt proben ein Stück, das sie ihm zur Hochzeit schenken werden … Aber nicht alle sind glücklich: Helena liebt Demetrius. Demetrius liebt Hermia. Hermia, dem Demetrius versprochen, liebt Lysander. Lysander liebt Hermia. Die beiden fliehen in den Wald der Feen- und Geisterwelt, verfolgt von der unglücklichen Helena und dem verzweifelten Demetrius. Die Regisseurin Daniela Löffner (zuletzt „Agnes“ nach dem Roman von Peter Stamm) inszeniert William Shakespeares wohl berühmtestes Theaterspielwerk im Pfauen.
„Effizient, nachvollziehbar und witzig schafft es Daniela Löffner, die eng verflochtenen Handlungsstränge zu erzählen.“ NZZ
„Löffner benützt die moderne Übersetzung von Angela Schanelec und das Ensemble bringt die Eleganz und den Sprachwitz dieser Version wunderbar zur Geltung. Mit der köstlich laienhaften Aufführung der Handwerker endet der grandiose, vielschichtige Abend.“ Die Südostschweiz
„Das Stück beginnt, als Squenz (Johannes Sima), mit einem Stapel Reclam-Hefte bewaffnet, die Rollen für „Pyramus und Thisbe“ einteilt. Jirka Zetts Zettel drängelt sich für jede Rolle vor, er ist der Latzhosenstreber in der Gruppe, ein Kind im Manne, das glaubt, es habe das Beste, wenn es bloss alles kriegt. Sein Übereifer wird Zettel im Zauberwald den Eselskopf eintragen, plus, immerhin, eine Rammelei mit der Elfenfürstin Titania. Wie es dazu kommt, zeigt das Ensemble in traumwandlerischen Kostümwechseln. Regisseurin Löffner hat fast jeden Akteur auf drei Figuren angesetzt. Nur Puck bleibt Puck. So kann sie die Arbeiter, die Elfen und das Athener Liebesquartett als Stück im Stück im Stück inszenieren. Das ist schön gelöst. Und also fetzt sich Klaus Brömmelmeier, eben noch Schnauz, als Elfenkönig Oberon mit Isabelle Menkes Titania, die sich eben noch unter Schluckers Bart verbarg, und gleich Hippolyta sein wird, die vom Herzog von Athen wieder Brömmelmeier als Theseus besiegte Amazone. Und obendrauf diese Eheanbahnungskrise, in die sich Demetrius (Claudius Körber) und Lysander (Jirka Zett), Hermia (Katharina Schmidt) und Helena (Anna Blomeier) überkreuz verstricken. Was Egeus (Johannes Sima) provoziert, vor Theseus in der Sauna mit der Verstossung seiner Tochter zu drohen. Fürs Publikum bleibt Shakespeares verwirrliche Lach- und Krachgeschichte dabei jederzeit durchschaubar.“ Basler Zeitung
„Daniela Löffner hält das Publikum in einer Balance zwischen verschrecktem Lachen und Nachdenklichkeit.“ Nachtkritik.de
„Am Schauspielhaus Zürich bringt die junge Regisseurin Daniela Löffner das Stück auf die Bühne und lotet in ihrer klugen Inszenierung seine Abgründe aus, ohne die Balance zwischen Ernst und Heiterkeit zu verlieren. Der Ausstatter Matthias Werner hat auf der Pfauenbühne einen geschlossenen Kasten gebaut, dessen Wände und Decke mit Birkenstämmen bemalt sind. Dieser Wald ist auch ein Gefängnis jenes unserer eigenen Psyche. Die sieben hervorragenden Schauspieler, die sich in die Rollen des Stücks teilen (Anne Blomeier, Klaus Brömmelmeier, Claudius Körber, Katharina Schmidt, Johannes Sima, Isabelle Menke, Jirka Zett) sind denn auch den ganzen Abend auf der Bühne, wechseln vor dem Publikum die Kostüme, sind mal Handwerker, mal Elfen, mal Liebende.“ Die Südostschweiz
„Lustig, verspielt und klug: Daniela Löffner zeigt im Pfauen, warum Shakespeares „Sommernachtstraum“ immer noch so gut funktioniert.“ P.S.
„Eine Verzauberung“ Der Landbote
„Hier wird mit theatralischen Mitteln jongliert, dass es eine Freude ist.“ NZZ
„Daniela Löffner zeigt ein turbulentes Zerr- und Raufspiel. Die Schauspieler fluten die Bühne mit Theaterklamauk der besten Sorte und spülen damit die ganze Düsternis der Haupthandlung davon. Und statt mit der Dreifach-Hochzeit als Happy End endet der Abend nach über zwei Stunden mit dem tölpelhaften Satyrespiel der Handwerkergruppe. Und dieser Abgang ist meisterlich gelungen.“ seniorweb.ch
„Die vielschichtige Aufführung ist ein Wurf.“ Sarganserländer
„Es gibt an diesem Abend einige grossartige komödiantische Momente, etwa als Lambert Hamels Puck sich mit der Kettensäge einen Zugang zum Bühnenbunker verschafft; als Johannes Sima im gepunkteten Kleidchen und mit einem ferngesteuerten Vögelchen seinen Elfentanz aufführt oder als sich das First-Class-Ensemble in die rüpelhafte Handwerkerbande verwandelt, um am Schluss – professionell dilettantisch – das Stück von Pyramus und Thisbe zu spielen.“ Tages-Anzeiger
„Der ganze Shakespeare ist diese Kompaktversion nicht. Einen Teil des Stücks schreddert Puck im Häcksler, der zentral auf der Bühne thront: ein Scherzartikel. Doch was übrig bleibt, füllt den Theaterabend mit Kurzweil und Geist.“ NZZ
„Das Ensemble bewies Komödienlust. Claudius Körber als Liebhaber Pyramus näselt mit süddeutschem Akzent durch die Wand, die Klaus Brömmelmeier mörtelverschmiert und mit stoischem Ernst verkörperte, seiner Thisbe (Anna Blomeier) schwülstig-hohle Liebesphrasen zu, die als schauspielender Handwerksgeselle mit dem Mörtel am angeklebten Schnurbart kämpfte. Und mit heiligem Ernst vollzog Körber mit einem Klappmeter als Dolch Pyramus’ Liebesselbstmord, als er die Geliebte von einem Löwen (Katharina Schmidt, mit fürchterlichem Gebrüll) gerissen wähnte. Shakespeares Verse, eine Parodie auf die Lyrik seiner Tage, stachen wie am ersten Tag, das Publikum war hingerissen.“ Nachtkritik.de
„Zu loben ist die grossartige schauspielerische Leistung aller acht Darsteller, das gekonnte Switschen von einer Rolle zur andern: Jirka Zett als zappeliger Zettel, junger Verliebter Lysander und Pyramus, Klaus Brömmelmeier als Theseus und Oberon, Isabelle Menke als Hippolyta und Titania, Anna Blomeier als Thisbe und Helena, Johannes Sima als Handwerker Squenz und Elfe, Claudius Körber als Handwerker Fleck und Demetrius. Bleibt noch Lambert Hamel, der den kolossalen Puck klasse spielt. Dafür gab‘s am Premierenabend mächtig Beifall.“ seniorweb.ch
„Mit Lambert Hamel – geflickte Lederhose, Waldarbeiterhelm, verschmitzt zynische Miene – tritt der grosse Protagonist des Abends an. Ein Vorfahre von Don Alfonso aus „Cosi fan tutte“, wirft Hamels Puck die emotionalen Exzesse an und stoppt sie auch wieder. Seine Undurchschaubarkeit macht ihn zur rätselhaften Autorität. Um diesen souveränen Angelpunkt dreht sich fortan das bitterböse Liebeskarussell.“ NZZ