Schiffbau/Box
Premiere am 11. September 2015
Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin
Die ganze Welt scheint hier Krisengebiet, wenn Drohnenangriffe, seltsame Einschläge oder plötzlich niedergehende Geschosse das Leben dieser Figuren erschüttern: In Kolumbien kommen sich zwei Teenager näher, bevor eine Rakete ihren Schulbus trifft. In der Antarktis führen Xiao und Chester Vater-Sohn-Gespräche, als plötzlich ihre Forschungsstation in Flammen steht. Nur in Alaska ist nichts los oder vielleicht ist die Detonation am Ende doch nicht nur ein Böller in einem Briefkasten? Ob die Einschläge in einem Zusammenhang stehen, gar von einem zentralen Ort gesteuert werden? Im Westen, in der nordenglischen Stadt Whitby, scheint alles zusammenzukommen, als Inspektor Nordt einen alten Fall aufrollt. Es war damals kein Unfall, ermittelt er, sondern eine Luft-Boden-Rakete. Und der Chauffeur kann es nicht gewesen sein! In den skurril-komischen Szenen an den globusumspannenden Schauplätzen erleben wir Alltagsgeschichten, in denen uns die Figuren seltsam nah sind und uns dann jedes Mal grob entrissen werden, wenn die Erzählstränge unvermittelt abreissen. Das Autorenduo Nolte Decar, Jahrgänge 1988 und 1987, entwirft ein weltweites kriminologisches Panorama aus Nahaufnahmen, durchsetzt von Elementen aus Kriminalgeschichten und Film noir. „Der neue Himmel“ von Jakob Nolte und Michel Decar zählt zu den Gewinnerstücken des Autorenwettbewerbs der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin, wo die Zürcher Inszenierung im Juni 2015 ihre Uraufführung erlebt, bevor sie im September in Zürich Premiere feiert. Der Regisseur Sebastian Kreyer studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und Soziologie. 2013 war er mit seiner Kölner Inszenierung „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams zum Festival Radikal Jung eingeladen, seither inszeniert er u.a. am Volkstheater München, am Theater Bremen und am Schauspielhaus Hamburg. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte er bereits das Kurzdrama „Man bleibt, wo man hingehört und wer nicht bleiben kann, gehört halt nirgends hin“ von Katja Brunner im Rahmen des Festivals „Transit Zürich“.
„Man kann sich leicht vorstellen, welchen Spass die zwei Nachwuchsautoren beim Austüfteln ihrer raffiniert überdrehten Räuberpistole gehabt haben mögen – und man sieht, mit welcher ansteckenden Freude sich die Darsteller in der Regie von Sebastian Kreyer darauf stürzen.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Die sechs Schauspielerinnen und Schauspieler aus dem Ensemble gibts in dieser Vorstellung natürlich nur in ihrer Verkleidungsform: als Macky Tulu, Rashad Hasham, Miss Lissy, Lady Grimshaw oder Gabo Coroa, wie die rund 21 Figuren des Stücks heissen. Mit Ludwig Boettger, Benedict Fellmer, Julia Kreusch, Miriam Maertens, Lisa-Katrina Mayer und Johannes Sima bekommt aber jede Szene ihren eigenen Witz.“ Zürichsee-Zeitung