Pfauen
Premiere am 15. November 2015
Plötzlich stehen sich die beiden Mädchen gegenüber und gleichen einander wie ein Ei dem anderen! Sie staunen, als sie in den Sommerferien im Ferienheim in Seebühl am Bühlsee aufeinandertreffen. Ihnen wird bald klar, dass diese Ähnlichkeit kein Zufall sein kann: Luise und Lotte sind Zwillingsschwestern und wussten bis anhin nichts voneinander. Als Kleinkinder wurden sie nach der Scheidung ihrer Eltern getrennt. Während Lotte in Zürich bei ihrer Mutter aufwächst, lebt Luise bei ihrem Vater in Berlin. Aber warum haben die Eltern ihnen nichts voneinander erzählt? Um dieses Rätsel zu lösen, beschliessen Luise und Lotte, ihre Rollen zu tauschen und so die zerrissene Familie wieder zusammenzuführen. Das Verwechslungsspiel stellt bald sowohl das geordnete Leben der Mutter, als auch das Künstlerleben des Vaters auf den Kopf – denn obwohl äusserlich zum Verwechseln ähnlich, ist Lotte brav und ordentlich, Luise wild und draufgängerisch. Kästners Roman, der unserem diesjährigen Familienstück zugrunde liegt, thematisiert geschwisterlichen Zusammenhalt, Familie und Scheidung auf unterhaltsame, witzige und kluge Art und Weise. Christina Rast, geboren 1968 in Luzern, studierte Germanistik, Filmwissenschaft und Russistik an der Universität Zürich. Sie begann ihre Theaterlaufbahn als Regieassistentin am Schauspielhaus Zürich, wo sie 2003 mit Michel Schröder und Ingo Berk die Spielstätte bunk r! gründete. Seither ist sie als freie Regisseurin an Theatern im gesamten deutschsprachigen Raum tätig, u.a. an den Theatern Tübingen, Aachen, am Staatstheater Oldenburg, am Schauspiel Hannover, am Schauspielhaus Graz und am Thalia Theater in Hamburg. Zu ihren neueren Inszenierungen von Familienstücken gehören „Geisterritter“ nach Cornelia Funke und „Bei den wilden Kerlen“ nach Dave Eggers und Maurice Sendak am Thalia Theater Hamburg.
„Erich Kästners „Doppeltes Lottchen“ wird stark gespielt und sanft aktualisiert.“ Tages-Anzeiger
„Alles in allem: ein grosser Spass. Und mit grosser Liebe gemacht.“ Der Landbote
„Scheidungskinder sind doch nicht doof, man kann bestens mit ihnen reden, auch darüber, was denn heute eine Familie ist. Das wissen Klein und Gross, alle, die diese pfiffige Inszenierung von Erich Kästners „Das doppelte Lottchen“ gesehen haben.“ sda
„Das Stück beginnt im Ferienheim Seebühl am Bühlsee. Da treffen sich die gleich aussehenden Mädchen und finden heraus, dass sie nach der Scheidung der Eltern getrennte Zwillinge sind, die nun bei der Mutter beziehungsweise beim Vater leben. Sie hecken einen Plan aus: Nach den Ferien fahren sie zum anderen Elternteil: Lotte zum Vater nach Berlin, Luise zur Mutter nach Zürich. Dann wechselt das Geschehen hin und her zwischen den Schauplätzen in Berlin und Zürich. Die Schwestern Rast haben dafür eine elegante Lösung gefunden: zweidimensionale Elemente, die auf die Bühne geschoben werden. So weicht die Berliner Currywurst-Bude der Zürcher Metzgerei Horni. Auch die Fahrzeuge sind zweidimensional, werden mit Hand und Fuss betrieben, und der Fahrer erzeugt auch selber das Motorengeräusch.“ NZZ
„Die Regisseurin Christina Rast und die Ausstatterin Franziska Rast – auch zwei Schwestern – haben nun Kästners Welt neu möbliert – und sie ist komplett aus Pappe. Der Bus ist aus Pappe, der Fisch für die Fischsuppe ist aus Pappe, die Blumen und Bäume sind aus Pappe – wie Motorrad, Taxi oder Currywurststand. Auch die Räume lassen sich aufklappen wie in einem Bilderbuch. Hinter der Pappe ist aber das ganze Leben – wie es sich heute zusammensetzt. Und da kann die Mutter schon mal Pizza bestellen, wenn sie keine Lust aufs Kochen hat.“ Zürcher Unterländer
„Johanna Küsters als Lotte findet sich bald zurecht in ihrer neuen Umgebung und krempelt Vaters Berliner Haushalt um – auf einmal müssen seine Musikerfreunde die Schuhe in der Wohnung ausziehen. Und Lisa-Katrina Mayer als Luise macht auf einmal Zürich ein bisschen lustiger – bei ihrem Versuch, etwas zu kochen, geht die Gulaschkanone nach hinten los.“ Zürichsee-Zeitung
„Je länger der zweistündige Abend dauert, desto unterhaltsamer wird er. Das Ensemble überzeugt durch rasantes und fröhliches Spiel an den unterschiedlichsten Schauplätzen, deren Wechsel sich jeweils in Windeseile vollzieht (Bühne: Franziska Rast).“ Volksblatt Liechtenstein
„Kästners Roman galt 1949 als radikal: Als erstes Kinderbuch griff er das Thema Scheidung auf. Doch die Geschichte endet versöhnlich, die Eltern finden wieder zueinander. Anders im Schauspielhaus: Auch hier will die Familie künftig zusammenleben, aber als Patchwork-Familie, zusammen mit den neuen Partnern. „Das geht alles in der Familie“, heisst es im fröhlichen Schlusslied, „ganz egal, wie viele wir sind. Wir haben noch Platz frei, denn da geht viel mehr als bloss Vater-Mutter-Kind.““ NZZ
„Der Einstieg in Kästners Klassiker ist fulminant – nicht nur, weil es Johanna Küsters und Lisa-Katrina Mayer tatsächlich schaffen, ähnlich auszusehen. Wie sie erschrecken, wenn sie im Ferienheim erstmals zusammentreffen, wie sie sich näherkommen und beschliessen, ihre Leben zu tauschen: Das rührt Kleine wie Grosse. Gleichzeitig gibt es viel zu lachen in diesem Ferienheim – nicht nur, wenn der Koch wieder einmal etwas fallen lässt. Das Timing von Regisseurin Christina Rast stimmt, Franziska Rasts Kostüme sind schön bunt, und die „Mädchen“ spielen so unverkrampft, dass der Sohn auf dem Nebensitz fest überzeugt ist, sie seien wirklich welche, „also sicher keine Frauen!“.“ Tages-Anzeiger
„Bei Kästner gelingt der Coup, die Familie findet zusammen. In der begeisternden Inszenierung von Christina Rast auch, wobei die Familie eine zeitgemässe Wandlung vollzieht.“ sda