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Die Schutzbefohlenen

von Elfriede Jelinek

Verschiedene Schauplätze in Zürich

21. Mai 2016

Unterstützt vom Lotteriefonds des Kantons Zürich und von Migros Kulturprozent, Transportpartner VBZ


Bürgerkriege, Armut und Verfolgung zwingen weltweit Millionen von Menschen zur Flucht aus ihren Ländern. Sie begeben sich auf lebensgefährlichen Wegen in eine ungewisse Zukunft, wo meist monatelange Wartezeiten und unübersichtliche Asylverfahren beginnen. Wer bleiben kann, versucht sich einzurichten in einer neuen Heimat. An die gegenwärtigen Jahre wird man sich erinnern als eine Zeit der Flucht und Vertreibung – und der Ankunft dieser Menschen in Europa. Elfriede Jelinek verfasst seit 2012 ihr Stück „Die Schutzbefohlenen“, das einem monumentalen Klagechor eine Stimme verleiht, motivisch angelehnt an das älteste Flüchtlingsdrama der Welt, das über 2000 Jahre alte „Die Schutzflehenden“ von Aischylos. Jelinek schreibt den Text bis heute kontinuierlich fort. Erstmalig haben sich sechs Zürcher Theater zusammengetan, haben den Text der Autorin und die gesellschaftliche Dimension des Themas befragt und bearbeitet – und für die Bühne umgesetzt. Die Ergebnisse der unterschiedlichen ästhetischen und politischen Zugriffe präsentieren sie in einer „langen Nacht“. Die Zuschauer können auf einem mehrstündigen Weg durch die ganze Stadt die unterschiedlichen Beiträge erleben, dabei alle sechs Theater kennenlernen und den Abend in der Roten Fabrik mit einem vielfältigen Abschlussprogramm ausklingen lassen.


Es inszenieren unter anderen die Regisseurin Barbara Frey mit dem Schlagzeuger Fritz Hauser, die Autorin und Regisseurin Ivna Žic und der Schriftsteller Peter Waterhouse zusammen mit Versatorium, der Regisseur und Künstler Tim Zulauf, die KünstlerInnen Timo Krstin und Miriam Walther Kohn, die schwedischen Künstler Markus Öhrn und Pär Thörn, Regisseur Daniel Kuschewski sowie Tobias Bühlmann mit der Gruppe asuperheroscape. h4. Schauspielhaus (Pfauen): „Unerhörtes aus der Unterwelt“ Die Regisseurin Barbara Frey und der Schlagzeuger und Komponist Fritz Hauser begeben sich mit SchauspielerInnen des Ensembles und SängerInnen des Internationalen Opernstudios (Opernhaus Zürich) auf musikalischem Weg in die Unterwelt. Der jüngst erschienene Zusatztext von Elfriede Jelinek zu ihren „Schutzbefohlenen“ mit dem Titel „Europas Wehr. Jetzt staut es sich aber sehr!“ wird dabei in Ausschnitten zur Sprache kommen: „Beachten Sie bitte die Toten, die (in Gottes Namen, sollen sie halt gehen!) vom Erdboden weggewischt wurden wie Flecken!“

 

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