Georg Bendemann, ein junger, frisch verlobter Kaufmann, sieht einer erfolgreichen Zukunft entgegen. Seit er die Familiengeschäfte übernommen hat, florieren diese. Seinem Jugendfreund, welcher seit Jahren unglücklich und vereinsamt in Russland lebt, verheimlicht er jedoch aus vermeintlicher Rücksichtnahme seine guten Aussichten. Als er sich letztlich doch entschliesst, ihm die positiven Entwicklungen der Vergangenheit in einem Brief mitzuteilen, bittet Georg seinen Vater um Rat. Ein folgenschwerer Entschluss, denn das Gespräch mit dem Vater entwickelt sich in eine gänzlich andere Richtung. Erscheint der alte Mann seinem Sohn anfangs noch alt und hilfsbedürftig, wendet sich recht schnell das Blatt. Der Vater besitzt eine Macht über Georg, die ihn nicht nur aus der Fassung zu bringen vermag, sondern existenziell bedroht.
Marco Milling, Regieassistent am Schauspielhaus, zeigt mit „Das Urteil“ seine erste eigene Arbeit in Zürich.