Pfauen
Premiere am 29. September 2018
Das Ehepaar Eduard und Charlotte, beide in zweiter Ehe miteinander verheiratet, lädt zwei Gäste ein. Der rational handelnde Hauptmann soll dem impulsiven, schnell gelangweilten Eduard Gesellschaft leisten. Und die tatkräftige Charlotte lädt sich ihre Ziehtochter, die junge Ottilie, ein. Doch Eduard verliebt sich hemmungslos in Ottilie und der Hauptmann und Charlotte kommen sich ebenfalls gefährlich nah. In einer letzten Liebesnacht von Charlotte und Eduard entsteht ein Kind, aber der Betrug ist nicht mehr zu deckeln. Ein Arrangement wird gesucht. Es kommt zur tödlichen Katastrophe; nur eines der Paare überlebt. In seinem Roman „Die Wahlverwandtschaften“ wendet Goethe ein chemisches Experiment seiner Zeit auf menschliche Beziehungen an: Was geschieht, wenn bestimmte Stoffe eine so starke Affinität zueinander aufweisen, dass sie eine neue Verbindung eingehen müssen? Mit diesem Text wirft der Künstler und Lebensforscher Goethe einen radikal modernen Blick auf den Menschen, seinen Umgang mit sich selbst und mit der Natur. Die Regisseurin Felicitas Brucker stellt sich mit dieser Premiere dem Zürcher Publikum vor.
Fotos © Toni Suter / T+T Fotografie
„Mit der Adaption des Romans stellt sich die 1974 in Stuttgart geborene Regisseurin Felicitas Brucker in Zürich vor: ein solider, geglückter Einstand. Mit der Dramaturgin Viola Hasselberg schrieb Brucker eine «Wahlverwandtschaften»-Fassung, die zu bewegen vermag in einer Gegenwart der virtuellen Kennenlernplattformen. Die Zauberformel lautet heute: Algorithmen.“ NZZ
„Schauspieler machen Inszenierung zum Ereignis“ Südkurier
„Ihnen gelingt es vorzüglich, die überhöhte Kunstsprache Goethes intensiv und zeitgemäss zu vermitteln. Dafür gabs am Premierenabend starken Applaus.“ seniorweb.ch
„Futuristisch wirkt nun das 10-eckige, sich nach hinten verengende Raumschiff-Skelett mit Neonröhren (Licht: Christoph Kunz). Dieser schwarze Spiegelsaal entpuppt sich als passende Metapher für die missglückten Lieben. Ähnelt er doch dem Inneren einer Raupe, deren Segmente im Laufe des Abends zerbrechen, statt sich zum Schmetterling zu entwickeln.“ NZZ