Pfauen/Kammer
Premiere am 13. Januar 2011
Die beiden libanesischen Autoren Lina Saneh und Rabih Mroué hinterfragen in ihrem Theaterstück „Biokhraphia“ das Verhältnis zwischen Kunst und Öffentlichkeit: Eine Theaterschauspielerin und Performerin lässt sich von einem Mann über ihre Biographie interviewen, gerät dabei immer tiefer in Bedrängnis und sieht schliesslich ihre Existenzberechtigung in Frage gestellt … Der am Schauspielhaus ansonsten als Autor und Dramaturg tätige Thomas Jonigk stellte sich dem Zürcher Publikum erstmals als Regisseur vor.
„Zürich, Pfauenkammer – Bravo! Die Autoren sind eine Entdeckung für den deutschsprachigen Raum; der Regisseur ist eine Entdeckung für Zürich; und der Abend ist eine Bereicherung für den Besucher. Das knochenharte, raspelkurze Stück „Biokhraphia“ von Lina Saneh und Rabih Mroué, das am Donnerstag in der Pfauenkammer unter der knackigen Einstandsregie des Autors Thomas Jonigk zur deutschsprachigen Erstaufführung kam und so die zwei libanesischen Theaterschaffenden hier einführte, verquickt Postdramatisches mit Politischem und Absurdes mit Analytischem – und das alles ohne narkotisierende Nabelschau oder ermüdende Experimentiererei.“ Tages-Anzeiger
„Die Inszenierung tänzelt hin und her zwischen Komik und Beklemmung, Interview und Verhör – von Jonigk präzis und streng geführt wie ein Dressurpferd. Ludwig Boettger wechselt vom selbstgefälligen Interviewer zum irritierten Gesprächspartner und aggressiven Manipulator. Susanne-Marie Wrage changiert meisterhaft zwischen kicherndem Mädchen, misstrauischer Künstlerin, knallharter Provokateurin, verschüchterter Frau.“ Theater der Zeit
„Susanne-Marie Wrage und Ludwig Boettger liefern sich auf der Kammerbühne des Schauspielhauses einen unerbittlichen Kampf um die Dominanz innerhalb einer Interview-Szene. Die anfänglich prustend lustige Komponente verkehrt sich in bedrohlichen und bösartigen Ernst. Wow.“ P.S.
„Keine Frage, was Susanne-Marie Wrage und Ludwig Boettger in der Kammer des Schauspielhauses zeigen, ist erstklassig. Thomas Jonigk, der sich dem Zürcher Publikum erstmals als Regisseur präsentiert, steht seinen Schauspielern in nichts nach.“ Basler Zeitung
„Es ist etwas Sinistres in diesem Spiel, das keines ist: fast nicht von dieser Welt.“ NZZ