Schiffbau/Halle
Premiere am 17. September 2009
Ein Kulturengagement der Credit Suisse
Schillers Königinnendrama beginnt drei Tage vor Maria Stuarts Hinrichtung und gibt Einblick in die Biographien zweier Regentinnen, die in Fragen von Schuld, Moral, Religion und persönlichen Gefühlen eng verstrickt sind. Maria Stuart, Königin von Schottland, wird von der englischen Königin Elisabeth wegen des Verdachts auf Hochverrat im Kerker festgehalten. Elisabeth sieht sich durch ihre schottische Rivalin bedroht: nicht nur als Frau und als Herrscherin – Maria hat berechtigte Ansprüche auf den englischen Thron –, sondern auch als Glaubensgegnerin. Der Protestantin Elisabeth steht mit Maria eine leidenschaftliche Katholikin gegenüber und mit ihr ein mächtiger Kirchenapparat, der das gesamte politische Gleichgewicht in Europa umzustürzen droht. Auf beiden Seiten ringen politische Berater um das Schicksal Maria Stuarts, bis Elisabeth nach langem Zögern schliesslich das Todesurteil unterschreibt. Maria stirbt auf dem Schafott.
„Maria Stuart“ entstand 1799 im ständigen Austausch mit Goethe und wurde am 14. Juni 1800 im Weimarer Hoftheater uraufgeführt. In seinem grossen Trauerspiel erzählt Friedrich Schiller von labilen Machtgefügen und politischen Verstrickungen, von Intrigen und Liebschaften und von zwei Frauen an der Macht, deren Körper im buchstäblichen Sinne zum politischen Verhandlungsgegenstand werden.
„Es ist vollbracht, und es ist gut: Die neue Schauspielhaus-Ära wurde mit Schillers „Maria Stuart“ eröffnet. Tages-Anzeiger
„Barbara Frey pirscht sich an das Publikum heran. Die traditionellen, schlichten Kostüme werden nach und nach mit moderner Kleidung ersetzt, die Haare von Auftritt zu Auftritt freier, und irgendwann generieren die beiden starken, vielschichtigen Frauen im Zentrum einen Strudel, der mitreisst.“ NZZ am Sonntag
„Allmählich wird Barbara Freys Inszenierung zum Ereignis. Allmählich fällt das Historische von den Figuren ab, hier fehlt ein Kragen, da ein Ärmel, die Wämser fallen und die Röcke auch, die Härte verschwindet von den Gesichtern, die Gänge werden verspielter, die Figuren immer reicher und moderner, das Drama so packend, dass die letzten fünfzig Minuten wie fünf erscheinen.“ Tages-Anzeiger
„Maria Stuart war Friedrich Schillers sinnlichste Königin, doch jetzt ist Barbara Frey an der Macht… und Maria steht da wie eine Strumpfverkäuferin. Sex-Appeal sieht anders aus. Dafür ist die Sicht frei auf die Abgründe dahinter. Und das ist das Beste, was Schiller passieren kann – und Zürich.“ Weltwoche