Schiffbau/Halle
Zürcher Premiere am 12. Dezember 2009
Übernahme von den Salzburger Festspielen
„Quartett“ ist eine Bearbeitung des Briefromans „Gefährliche Liebschaften“ (1782) von P.A.F. Choderlos de Laclos. Ort: „Salon vor der Französischen Revolution / Bunker nach dem dritten Weltkrieg“, Personen: der Comte de Valmont und die Marquise de Merteuil. Einst in leidenschaftlicher Liebe einander verbunden, verspüren sie ihre Ekstase jetzt nur noch in der intriganten Herabsetzung ihres Gegenübers, in einer Erotik der Vernichtung. Absolute Machtausübung wird nicht durch Verzauberung, sondern durch Intelligenz, durch List und Berechnung möglich. An die Stelle des Göttlichen, des Magischen ist in Heiner Müllers 1982 in Bochum uraufgeführtem Stück eine Art methodische Wissenschaft getreten, durch die Valmont und die Marquise ihre Liebe in ein vernunftbeherrschtes, geschlechterübergreifendes Rollenspiel verwandeln: Ich kann alles spielen, weil ich nichts mehr bin, nicht Mann, nicht Frau, nicht Verliebter, nicht Begehrender. Das einzige, das letzte, unverzichtbare Lustgefühl der Protagonisten ist die bittere Einsicht, dass ihre einstigen Hoffnungen und Sehnsüchte verloren gegangen sind.
Barbara Frey inszenierte „Quartett“ im Sommer 2007 bei den Salzburger Festspielen. Seither war die Produktion beim Holland Festival in Amsterdam, beim Kunstfest Weimar und beim Ingmar Bergman Theatre Festival Stockholm zu sehen.
„Eine funkensprühende Inszenierung, böse und romantisch.“ NZZ
„Es ist eine Lust, Barbara Sukowa spielen zu sehen!“ Tages-Anzeiger
„Barbara Sukowa und Jeroen Willems sind zwei Bühnenstars von virtuoser Intensität und Perfektion.“ Schaffhauser Nachrichten