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Kurze Interviews mit fiesen Männern – 22 Arten der Einsamkeit

Nach David Foster Wallace
Inszenierung: Yana Ross

*** Inhaltliche Warnung: Diese Inszenierung enthält verbale, sexistische und frauenfeindliche Gewalt, die potentiell retraumatisierend wirken kann (Schilderung einer Vergewaltigung) und Live-Sex ***

Bitte beachten: Die Aufführung ist nur für Zuschauer*innen ab 18 Jahren zulässig. Es dürfen keine Fotos gemacht werden. Sie können die Aufführung jederzeit verlassen.

David Foster Wallaces Sprache in den Kurzen Interviews mit fiesen Männern eröffnet das Feld für Live-Sex und Mindfuck und trifft dabei auf eine harte Kernfrage: Wie weit können fiese Männer, kann toxische Männlichkeit gehen? Entmenschlichung, als grösste Tragödie der Menschheit verortet Wallace im Privaten, wo sie niemand sieht. Die schmerzlichen Erfahrungen sitzen tief. Von Scham zementiert, fehlt es an Sprache, die zu ihrer Überwindung taugt. Die Inszenierung von Yana Ross wagt es, die Katharsis mit Mitteln der Groteske herauszufordern.

 

«Yana Ross hat Schauspielertheater vom Klügsten geschafft. Sie hat die leichthin als Blut- und Hodentheater verschriebene Ahnung eines Skandals in eine Lektion Menschlichkeit umgemünzt.» (Aargauer Zeitung, 13.09.2021)

«Selten war Theater so verstörend - und damit so stark. Man fühlt sich ertappt, fragt sich: Was tun? Hinschauen oder wegschauen?» (NZZ am Sonntag, 12.09.2021)

«Der Perspektivenwechsel sorgt für Erkenntnis: Porno ist plötzlich Mittel zur Selbstreflexion statt abgestumpfter Konsum. Das ist ziemlich visionär. Und plötzlich fängt die Sache an, wirklich interessant zu werden.» (NZZ am Sonntag, 12.09.2021)

«Das Zusammenspiel von klassischen Schauspielern und den Porno-Akteuren läuft wie geschmiert. Schon nach einer Viertelstunde hat Katie Pears ihren ersten Auftritt – mit Text! Gleicht sie mit ihren glatt gebügelten Haaren und Tattoos ganz dem Klischee einer Erotik-Darstellerin, überrascht ihre Präsenz, die klare Stimme und totale Selbstsicherheit.» (Blick, 13.09.2021)

«Genialer Höhepunkt: Drei Männer sezieren die Probleme der Frauen. Lena Schwarz als Moderatorin sitzt dabei so breitbeinig da, wie es nur Männer können, und reibt sich lustvoll an allem, was sie nden kann: von der Balkonbrüstung bis zum riesigen Bison, der in dieser Cowboy-Wildwest-Umgebung direkt neben ihr steht. Sie ist das brünstige Wesen, während die Herren wie Softie-Abziehbilder daneben sitzen. Großartiger kann man Genderklischees nicht entlarven.» (nachtkritik, 11.09.2021)

«Und es macht Spass, wenn die Möchtegern-Machos als Älpermusikanten auftreten, Michael Neuenschwander den Kontrabass zupft, sie einen Countrysong über die Einsamkeit zum Besten geben oder einen Jodel nach Männerherzens Begehr.» (Tages Anzeiger, 12.09.2021)

«Ross’ Kostümbildnerin Zane Philstrom hat die Männer in pastellfarbige Cowboykostüme – rosa und helltürkis! – mit riesigen Hüten und überspitze Stiefel gesteckt: Sie sind die lächerlichsten Parodien des Western-Mythos, die man sich vorstellen kann.» (Badische Zeitung, 12.09.2021)

«Wenn das männliche Sendungsbewusstsein angeschlagen gärt und fault, bringt es offenbar eine toxische Sprache hervor, die weit anstössiger ist als das bisschen Live-Sex auf der Bühne.» (NZZ, 13.09.2021)

 

Besetzung und Team

Mit
Ilknur
Bahadir
Mit
Conny
Dachs
Mit
Urs Peter
Halter
Mit
Michael
Neuenschwander
Mit
Katie
Pears
Mit
Lena
Schwarz
Mit
Julian
Gresenz (live Kamera)
Mit
Knut
Jensen
Inszenierung
Kostüme
Zane Pihlström
Musik
Video
Algirdas Gradauskas
Intimacy Coach
Kasia Szustow
Dramaturgie
Audience Development
Touring & International Relations
Sonja Hildebrandt
Produktionsassistenz
Samuel Petit
Bühnenbildassistenz
Anka Bernstetter
Karl Dietrich
Kostümassistenz
Mona Eglsoer
Inspizienz
Michael Durrer
Aleksandar Sascha Dinevski
Soufflage
János Stefan Buchwardt
Übertitel Übersetzung
Sinikka Weber
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Audioführung

Einführung: Laura Paetau, Dramaturgin

Galerie

© Sabina Boesch

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Trailer

© Emma Lou Hermann