Drei Jahre nach dem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm von Milo Rau wurde die Arbeit des «Kongo Tribunals» fortgesetzt: die internationale Jury des Kongo Tribunals – ein von Milo Rau initiiertes Weltwirtschaftsgericht der Zivilgesellschaft – ging nach Kolwezi im Südkongo, wo das Schweizer Unternehmen Glencore die zwei grössten Kobaltminen der Welt betreibt. Am 1. Oktober hatten die beiden Untersuchungsleiter*innen Sylvestre Bisimwa und Céline Tshizena mit den Hearings in der Bergbauregion Katanga in der D. R. Kongo begonnen. Sie untersuchen die Verantwortung von politischen Eliten und multinationalen Unternehmen in einer Reihe von Menschenrechtsverletzungen, Fällen von Umweltverschmutzung und Korruption. Am 25. Oktober werden die Anhörungen im Schauspielhaus Zürich zusammengefasst, debattiert und ein vorläufiges Urteil gefällt.
Die Hearings in Zürich werden geleitet von: Miriam Saage-Maaß, Vice Legal Director of European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), auf der Bühne sind zudem u. a. Colette Braeckman, Afrikakorrespondentin der belgischen Zeitung «Le Soir», Marc-Antoine Vumilia, kongolesischer Autor und Regisseur, Dorothée Baumann-Pauly, Director of Geneva Center for Business and Human Rights, Nina Burri, Expertin für internationales Strafrecht, verantwortlich für Wirtschaft und Menschenrechte bei «Brot für alle», Oliver Classen, Mediensprecher und Projektleiter bei «Public Eye», Daniel Binswanger Feuilletonleiter der «Republik» und Prof. Dr. Mathias Binswanger, Ökonom und Professor für Volkswirtschaftslehre.
Die Debatte in Zürich wird in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Zürich veranstaltet. Hauptsprache ist Englisch. Die Veranstaltung ist auch online live mitverfolgbar – als Stream auf den Facebookseiten des Schauspielhauses und des International Institute of Political Murder übertragen.