* Theater Heute: Schauspielerin des Jahres 2023 Wiebke Mollenhauer *
Kennen Sie das, wenn Sie sich so sehr nach jemandem sehnen, dass die Sehnsucht nicht einmal aufhört, wenn die Person direkt vor Ihnen steht und Sie sie berühren, umarmen, küssen, greifen können? Kennen Sie das, wenn die Nähe nicht nah genug sein kann und das Gegenüber immer zu weit weg ist, egal wie dicht Sie dran sind?
Lange bevor der Begriff «toxisch» zur Beschreibung von Beziehungen benutzt wurde, hat die britische Dramatikerin Sarah Kane einen Text über genau solche Beziehungs- und Gewaltverhältnisse geschrieben. Das zärtliche, verzweifelte Langgedicht für vier Stimmen scheint uns zu fragen: Ist Intimität immer eine Zumutung? Wie entkommen wir der Gewalt romantischer Liebe? Und können wir die gierigen Stimmen im Kopf zum Schweigen bringen, zumindest für einen kurzen Moment?
Gier wurde Ende der 1990er Jahre geschrieben. 25 Jahre später inszeniert Christopher Rüping diesen grossen, einsamen Text auf der Pfauenbühne.
7. Juni 2024, Rahmenprogramm *Happy End Abschlussfestival*
18:30 Book-Launch mit dem Alexander Verlag Berlin: Nahaufnahme.
19:30 Gier. Zum allerletzten Mal.
21:30 Pack die Badehose ein. Picknick und Musik auf der Blatterwiese.
Pressezitate
«Christopher Rüping verdichtet Sarah Kanes Drama Gier im Gesicht von Schauspielerin Wiebke Mollenhauer. Eine Meisterleistung. (...) So ergreifend ist Theater selten.» NZZ am Sonntag, 12.03.2023
«Christopher Rüpings Umsetzung von Sarah Kanes Gier gehört zum Faszinierendsten, was man seit Langem im Theater sah.» Süddeutsche Zeitung, 07.03.2023
«Es ist insgesamt einer der schönsten Theaterabende seit langem, was an der Inszenierung Christopher Rüpings liegt und an den Darstellern auf der Bühne, die diesem Text geben, was sie können, damit es keine leeren Buchstaben mehr sind, damit seine Wirkung auf uns zurückfällt und, man kann es nicht anders sagen, in uns ankommt. (...) Dieser Abend geht ans Innerste.» Republik, 07.03.2023
«Nach Das neue Leben gelingt Christopher Rüping mit Sarah Kanes Gier erneut ganz grosses Theater. (...) Eine solche Intensität, wie sie nur wenige Regisseure erzeugen können, erfordert nichts anderes als pure Hingabe.» Der Freitag, 08.03.2023
«Schmerzhaft und wunderschön. (...) Der Hausregisseur am Schauspielhaus Zürich und gefeierte Regiestar Christopher Rüping erschafft einen Theaterabend, der wie die menschliche Nähe selbst ist.» SWR 2, 06.03.2023
«Rüping versucht das Zeitlose am Stück sichtbar zu machen. Debatten rund um psychische Gesundheit oder Geschlechterrollen. Die Suche nach Unmittelbarkeit, das Bedürfnis gesehen zu werden. Wie er diese Themen behandelt, das ist berührend und aufwühlend zugleich. (...) Rüping gelingt es, Intimität, Zerbrechlichkeit und Komik aus Gier herauszuschälen, ohne das der Text an Wuchtigkeit oder Ambivalenz verliert.» SRF2 Kultur, 06.03.2023
«In grossartigen anekdotischen Momenten veranschaulicht Rüping immer wieder, wie sich Menschen ver(b)rennen, wenn sie sich einander annähern wollen, im Schär-Stei-Papier-Spiel ebenso wie beim buchstäblich nackten, leidenschaftlichen Liebesschwur.» Tages-Anzeiger, 05.03.2023
«Ein beeindruckender Dialog aus Mimik und Worten.» Nachtkritik, 05.03.2023
«Wiebke Mollenhauer begleitet mit ihrem Gesichtsausdruck den Text. (…) Mal kommentiert sie, mal demonstriert sie, zuweilen widersprechen die von ihr gezeigten Gefühle auch der Sprache. Sie macht das unfassbar grossartig. Das Gesicht ist durchlässig, offen für jede Regung, eine riesige Projektionsfläche. Es zeigt Verwunderung, Trauer, Wut, Ärger, Erheiterung, Schmerz, Angst. Man kann die Augen nicht abwenden von dieser Schauspielkunst der Extraklasse.» Nachtkritik, 05.03.2023
«Dieses Gesicht auf dem Screen übt eine unheimliche Faszination aus. Wiebke Mollenhauer spielt fantastisch. Wie unter einem Brennglas können wir ihre Gefühle beobachten. (...) Diesen Trip muss man selbst erleben. Wenn man bereit ist dafür. Der Abend ist nicht ohne. Schliesslich gilt Sarah Kane auch als Vertreterin des In-yer-face theatre.» SRF 2 Kultur, 06.03.2023
«Dem Abend gelingt es einzigartig, so über Formen von Nähe nachzudenken. Es gibt ebenso brutale wie traumhaft zärtliche Momente.» SWR 2, 06.03.2023
«Gier wird in Zürich zu einem poetischen Konzert, einer sagenhaften Performance intensiver Schauspieler*innen, die mit dem Versuch sich in der Liebe zu artikulieren, scheitern. Es ist schmerzhaft und wunderschön, dem beizuwohnen. (...) Ein Abend, der keine Angst hat, in die Abgründe zu blicken und der trotzdem Leichtigkeit und Humor besitzt.» SWR 2, 06.03.2023
«In Zürich inszeniert Christopher Rüping Gier von Sarah Kane als phänomenales Endzeitdrama und bezaubert damit das Publikum.» FAZ, 08.03.2023