Auch wenn das Thema Affenpocken in den Medien immer weniger Erwähnung findet, war die Krankheit das bestimmende Thema in der LGBTQ+-Community während des Sommers. Nun kommt der Impfstoff auch in die Schweiz und die von Affenpocken am stärksten betroffene Bevölkerungsgruppe, Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), kann sich impfen lassen. Der Umgang des BAG und der Medien mit der Krankheit und dem Leid der Betroffenen ruft in der Community Erinnerungen an die AIDS-Krise vor 40 Jahren hervor. Und auch die jüngste Geschichte wird von Affenpocken aufgerüttelt: Es ist der zweite Ausbruch einer von Tieren übertragenen Krankheit innerhalb von drei Jahren, der weltweit für Schlagzeilen sorgt.
Das Podium soll den Versuch wagen, einen Brückenschlag zu machen zwischen dem, was meist hinter verschlossenen Türen, im Privaten geschieht, Sex, und dem Zustand unseres globalen Gesundheitssystems. Wie passen wir unser Verhalten an wachsende Gesundheitsrisiken an? Welche staatlichen Strukturen greifen oder versagen? Wie organisiert sich die Weltbevölkerung, wenn es um Risikobewertung, Impfstoff- und Medikamentenverteilung geht? Und was bedeuten Gesundheitsauflagen für Sexarbeiter*innen, für die Sex nicht nur privat sondern auch wirtschaftlich von Bedeutung ist?
Mit: Jan Fehr (Departementsleiter Public and Global Health Universität Zürich), Olivia Green (Sexarbeiterin, Mit-Koordination The Black Sex Workers Collective), Benjamin Hampel (medizinischer Leiter Checkpoint Zürich)
Moderation: Bendix Fesefeldt (Dramaturg am Schauspielhaus Zürich)