Eine junge Frau bekommt ein Kind und alle fragen sich, wer der Vater ist. Den aber will Hester Prynne par tout nicht verraten. So viel Halsstarrigkeit darf im Amerika des 17. Jahrhunderts nicht unbestraft bleiben und so wird Hester gezwungen, jederzeit gut sichtbar ein scharlachrotes «A» auf ihrer Brust zu tragen.
Als der Schriftsteller Nathaniel Hawthorne den Roman Der scharlachrote Buchstabe schrieb, gab es noch keine Bezeichnung für Frauen, die einen freien Umgang mit ihrem Körper und ihrer Sexualität hatten. Geschweige denn Unterstützung. Ihnen zu Ehren blickt der Choreograf und Tänzer Trajal Harrell imaginierend zurück: Was hätte in jenen Kolonialzeiten, als europäische Siedler sich auf fremdem Territorium niederliessen und ihre Frauen willkürlichen Regeln unterwarfen, passieren können, wäre eine Frau mit einem unehelichen Kind tatsächlich dazu verurteilt worden, das scharlachrote «A» zu tragen? Von wo wäre Häme, wo Solidarität zu erwarten gewesen? Indem sie der reuevollen Geschichte ein Denkmal setzen, feiern Darsteller*innen und Publikum gemeinsam die Möglichkeit, die Zukunft zu verändern.
Presse- und Publikumsstimmen
«Ein weiteres Meisterwerk literarisch inspirierter Choreographie.» FAZ
«Harrell führt sein Ensemble durch die Fashion Show, als wolle er dem Defilee aus «The Romeo» die Krone aufsetzen. Zudem zieht er wie einst Raimund Hoghe aus der Philosophie des Butoh Linien zur westlichen Kultur. Was daraus entsteht ist vor allem: Strahlkraft.» tanz
«Another reason to love Trajal Harrell!» The Guardian
«Slut-Shaming wird zu Slut-Pride. Es sind diese Bewegungen von Deutung und Umdeutung, Ein- und Ausgrenzung, Verschiebungen und Überlagerungen von Sehnsucht, Glauben, Moral, Hypokrisie, die in Tambourines eingegangen sind.» NZZ