Ihre Stimme prägte die Hooklines einer ganzen Generation. In den 90ern wurde Lori Glori zu einer Euro-Dance Legende. Joana Tischkau bringt die Lebensgeschichte, der in Kalifornien geborenen Sängerin, nun als Musical auf die Bühne. Von ihren ersten Auftritten in der Gospelband die HAM Sisters, zu ihrem Auftritt mit Bill Summers & Summers Heat in der US-Amerikanischen Sendung Soul Train, bis zu ihrer Zeit als Background und Lead Sängerin in verschiedenen Euro Dance Produktionen in Deutschland. Dort kommt es zu einem Ereignis, das ihr ganzes Leben bestimmen wird. Diese Zusammenarbeit und dessen Folgen erzählen von einem persönlichen Schicksal und tragischen Kapitel der europäischen Musikindustrie. Wie lässt sich Gehör verschaffen, nachdem jemand anders mehr Macht hatte, wenn die eigene Stimme nicht laut genug war? Gibt es einen Weg zur Gerechtigkeit?
Joana Tischkau dekonstruiert in ihrer Arbeit kulturelle Aneignungen, Fragen um Autor*innenschaft und Authentizität. Sie legt die Momente frei, in denen ein vermeintlich authentischer Ursprung nicht mehr eindeutig festzulegen ist und untersucht das europäische Verständnis von Schwarzsein und Schwarzer Kultur. Am Schauspielhaus Zürich inszeniert die Regisseurin und Choreographin, mit dem Ensemble und Lori Glori selbst, Loris Geschichte als fantastische musikalische Memoiren.
Presse- und Publikumsstimmen
«Der Glitter und Glanz mal knalliger, mal folienartig changierender Textilien ebenso wie meterlange, silber-blonde Extensions sorgen für einen optischen Rausch.» NZZ
«Die Akteure spielen humorvoll und bestechend ehrlich zugleich, treiben Klischees des Musikbusiness auf die Spitze, ohne die Kritik im Lächerlichen versanden zu lassen.» Nachtkritik
«Der Abend macht Lori Glori zum Star! (...) Joana Tischkau hat ein sehr starkes und kluges Formbewusstsein, der Abend buchstabiert Popkultur und Popmusik durch. (...) Wie Tischkau diskursive Setzer in diese sinnentleerten Eurodance-Songs reinoperiert, ist genial!» Deutschlandfunk Kultur
«Wenn die Sängerin Lori Glori sich hier durch ihre – etwas fiktionalisierte und gekürzte – Lebensgeschichte gospelt und jazzt, euro-danced und, eben, erzählt, tanzt das Publikum geradezu mit. Da wummern die Beats, und die Zuschauer johlen. (...) Ein Dok-Musical mit Schuss. Mit einem Soundtrack, der uns mit Wucht und Schmackes durch die zwei Stunden treibt; und mit einem siebenköpfigen Ensemble, das Stereotype so richtig lebendig macht und wendige Körper zu windigen Gestalten.» Tages-Anzeiger
«Endlich steht Lori Glori auf der Bühne: Es ist ein Auftritt, den sie längst verdient hat. 30 Jahre ist es her, seit sie den Welthits von DJ Bobo ihre Stimme gegeben hat – und dabei fast leer ausgegangen ist. Im Musical «Last Night a DJ Took My Life» wird ihre bewegte Lebensgeschichte erzählt – mit Glori in der Hauptrolle.» Blick
«Der bayrische Bühnenbildner Carlo Siegfried hat eine kongeniale Kulisse geschaffen für die Story über missbrauchte Urheberrechte und strukturellen Rassismus wie Sexismus im Musikbusiness.» Tages-Anzeiger
«Sehr gut geschrieben. (...) Ein unglaublich unterhaltsamer, kurzweiliger und amüsanter Abend und gleichzeitung ein unglaublich kluges Nachdenken und Freilegen von Produktionsbedingungen in der Popmusik damals.» Deutschlandfunk Kultur