Eine hochkonzentrierte, sprachlich vielschichtige Inszenierung. Man hätte im Saal die sprichwörtliche Nadel fallen hören können. [...] Eine Aufführung, spannend wie ein Krimi, zu einem Thema - Gewalt an Frauen im Krieg - das uns nach wie vor angeht.
SRF Kultur (16.12., Andreas Klaeui)
«Der antike Text von Sophokles in der Neu-Übersetzung von Kurt Steinmann schafft eine körpernahe Parallelität zu gesellschaftlichen Strukturen unserer Zeit, eine Analyse der Kriegshelden und ihres Vermächtnisses der Gewalt, die unter die Haut geht.»
Ingrid Isermann, Literatur&Kunst
«‹Die Frauen von Trachis› von Sophokles, die das Schauspielhaus Zürich in der Inszenierung von Jossi Wieler zeigt, sind ein starkes Stück. In jedem Sinn. Mord, Schuld, verratene Liebe, menschliche Hoffnungen und göttliche Pläne sind wie in einem unentwirrbaren Knäuel ineinander verschlungen (...) Und Jossi Wieler mildert nichts ab, sondern kostet die darstellerischen Extreme auf überzeugende Weise aus.»
Thomas Ribi, NZZ
«Er (Jossi Wieler) lässt dem sperrigen Stück die Fremdheit, aber nimmt ihm mit kleinen Eingriffen das Behäbige, das Inszenierungen antiker Tragödien oft anhaftet.»
Thomas Ribi, NZZ
«Wielers Inszenierung braucht keine großen Gesten, um das patriarchale System als mörderisch vorzuführen und die Frauen immer wieder als Opfer. Sophokles genau zu lesen reicht und dann ist zweieinhalbtausenjährig halt immer noch aktuell – das ist auch ein Massstab.»
Tobias Gerosa
«Die klassischen Rhythmen, die für heutige Ohren spröden Satzstrukturen und unzugänglichen Wörter konterkariert Regisseur Jossi Wieler mit einer Körpersprache, die von Schwäche und Verletzung erzählt. Von Hin-und- hergerissen-Sein.»
Alexandra Kedves, Tages-Anzeiger
«Es ist erstaunlich, wie modern ganz alte Stücke zum Teil wirken, wie zum Beispiel ‹die Frauen von Trachis›.»
Andreas Klaeui, Radio SRF
«Kaum ein Regisseur kann Texte so fein und genau lesen wie Jossi Wieler.»
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung
«Es sind die Frauen, die diesen konzentrierten Bühnenessay bestimmen. Den Männern (...) gehört der Krieg, den Frauen das Leid und, auch wenn sich Deianeira ob ihrer Fehltat das Leben nimmt, die Hoffnung.»
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung
«(Jossi Wieler) kehrt er in seiner Inszenierung zu Sophokles zurück, um die tiefere Bedeutung dieses zweieinhalbtausend Jahren alten Stücks deutlich zu machen: Dass Krieg, sexualisierte und patriarchale Gewalt seelische Wunden in den Menschen hinterlassen, die als Traumata von Generation zu Generation weitergegeben werden.»
Salomé Meier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
«Jossi Wieler ist bekannt dafür, wie tief er in die Werke eindringt und die Figuren psychologisch ergründet. Überragend gelingt ihm dies auch in den ‹Frauen von Trachis›, bis hinein in die kleinsten Gesten seiner minimalistischen, aber äusserst effektvollen Regie. Wobei er über ein Ensemble verfügt, das im präzisen Zusammenspiel eine packende Präsenz ausstrahlt. Und vor allem versteht es Wieler, die Sprache geschmeidig zu inszenieren, vom Flüstern über das Parlando bis zum Schrei – da zeigt sich auch, wie gut sprechbar die neue Vers-Übersetzung von Kurt Steinmann ist.»
Danielle Weber, Weltwoche