«Halluzination» bezieht sich im digitalen Bereich auf eine irreführende Wahrnehmung, die von einem Künstlichen Intelligenzsystem erzeugt wird. Die KI produziert also falsche Informationen oder liefert eine Interpretation der Realität, die nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmt. Diese Halluzinationen können durch fehlerhafte Daten, ungenaue Modelle oder andere Schwächen im Trainingsprozess der Artifiziellen Intelligenz entstehen. Die Folge sind ungewollte Verzerrungen, deren Konsequenzen und Auswirkungen weder absehbar noch steuerbar sind.
Im neuen Stück der Schweizer Dramatikerin Maria Ursprung werfen wir einen Blick ins Leben der Programmiererin Sera. Seit sie mit einer selbst entwickelten KI arbeitet, steht in ihrem Alltag scheinbar Normales auf einmal in Frage, festgeglaubte Gewissheiten verschwimmen, Routinen geraten ins Wanken. Die Grenzen zwischen Seras analoger und digitaler Welt lösen sich zunehmend auf. Was ist echt, was nicht, was künstlich, was natürlich? Mutter, Bruder, Nachbar, Chefin: Wer ist eigentlich wessen Konstrukt, und was war noch mal der Unterschied zwischen KI und Mensch?
HALLUZINATIONEN ist ein Auftragswerk für das Schauspielhaus und kommt zur Uraufführung in der Regie des Faust-Theaterpreisträgers Helge Schmidt, der mit seinem Team erstmals in Zürich inszeniert.