Keynote
Anna Rosenwasser

© Noëlle Guidon/NZZaS

Referat für Überforderte von und mit Anna Rosenwasser

Für manche sind Begriffe wie LGBTQ, Feminismus und queer Aktivismus überflüssige Trends, andere verstehen die Ausdrück nicht. Für viele sind es aber nicht nur Worte, sondern ein Zuhause. Die frischgewählte Nationalrätin Anna Rosenwasser gehört zu letzter Kategorie. Die entgegengebrachte Überforderung einer heteronormativen Umwelt spürte Sie schon immer. Und in ihrem neuen Job – einem «safe space für cis Männer» wie sie den Nationalratssaal teils nennt – in ganz anderem Ausmass. Dabei existiert für sie aber eine wichtige Unterscheidung: Überforderung gekoppelt mit Neugier ist nice. Überforderung gekoppelt mit Ablehnung, Wut oder Hass nicht. Der Aktivismus, welchen sie inzwischen bis in die Landeshauptstadt zu tragen versucht, lebt von dieser Unterscheidung. Mit Empathie, Verständnis und Geduld sucht sie mit den Überforderten das Gespräch: Sei es in den ruralen Regionen unseres Landes, wo Queers und Feminist*innen teils wie bunte Hünd*innen auffallen, oder in den heiligen Hallen des Parlaments, in denen der Name Thomas häufiger anzutreffen ist als geoutete Menschen.

In ihrem «Referat für Überforderte» nimmt Anna Rosenwasser eine Vogelperspektive ein: Wir alle fühlen Überforderung. Wie gehen wir damit um? Was muss sich an unserer Fehlerkultur, geprägt von steilen Machtstrukturen und Ängsten, ändern, damit wir alle unsere Unzulänglichkeiten ausdrücken, anerkennen und feiern können? Ein Gespräch für Menschen, die ihre Überforderung gern mit Offenheit ergänzen.

Gleich im Anschluss an das Referat spielen wir im Pfauen die Dernière von Virginie Despentes' Liebes Arschloch, inszeniert von Yana Ross.

 

8. Juni 2024, Rahmenprogramm *Happy End Abschlussfestival*
19:00 Auftakt mit einer Keynote von Anna Rosenwasser.
20:00 Liebes Arschloch. Zum allerletzten Mal.

 

  • ca. 30 Min