Angenommen, du sitzt in einer langweiligen Schulstunde und plötzlich steht Greta Thunberg in der Tür. Sie will dich für den Streik. Du fragst dich: Bist du faul, wenn du nicht zur Schule gehst? Oder feige, wenn du es tust? Die 16-jährige schwedische Klimaaktivistin hat einen neuen Prototyp Vor- und Feindbild geschaffen, der Zehntausende von Jugendlichen mobilisiert. Sie zeigt, wie Mädchen die Mächtigen das Fürchten lehren, eröffnet aber auch eine Front der Jungen gegen die Erwachsenen im Kampf um die Zukunft der Welt.
Die Regisseurin Suna Gürler geht mit ihrem ersten Stück fürs Schauspielhaus an den Ort, wo heute Politik gemacht wird: ins Klassenzimmer. Sie fragt Schüler*innen aus Zürich und Umgebung, wie viel Greta in ihnen steckt. Und warum Streik Schule macht. Wo stehen wir, wenn wir die Wahl haben zwischen Rebellion und Kooperation, zwischen Ich-gegen-die-Welt und We-are-the-world? Greta erzählt vom Mut, den es braucht, um in die Sichtbarkeit zu treten und zur Angreiferin zu werden. Von der Zeit, die nötig ist, um eine Haltung zu entwickeln. Und vom Recht, weder Schwarm noch Shitstorm zu folgen und sein ganz eigenes Ding zu machen.