Leonie Böhm wuchs in Heilbronn auf, war dort auf der Waldorfschule und ist heute Mutter von zwei Kindern, die sie immer wieder dazu anhalten, sich selbst zu befragen, weiterzuentwickeln und in ihrem Leben noch eine ganze andere Realität einfordern. Sie ist mit drei Studienabschlüssen vielseitig aufgestellt und arbeitet heute als Regisseurin, Performerin und bildende Künstlerin sowohl in der freien Szene als auch am Stadttheater. Zunächst studierte sie Kunst und Germanistik auf Gymnasiallehramt und machte auf der documenta 7 eine Ausbildung zur Kunstvermittlerin bei Carmen Mörsch und Ulrich Schötker. Die grundlegende Frage: Was ist eine autorisierte Sprecher*in in einer Vermittlungssituation und welche Machtverhältnisse gibt es da, sowie die Suche nach mündigen Sprecher*innen und gelungener Kommunikation begleiten ihre Arbeitsweise bis heute. In ihrem Kunststudium, das sie 2011 an der Kunsthochschule Kassel als Meisterschülerin bei Urs Lüthi abschloss, versuchte sie diesen Fragen eine grössere Bandbreite an Ausdrucksformen zu geben. Ins Theater gelangte Leonie Böhm schliesslich, um künstlerische Prozesse in der Kollaboration mit Menschen zu gestalten. Mit Nathan die Weise wurde gleich eine ihrer ersten Arbeiten zum renommierten Münchner Nachwuchsfestival Radikal Jung eingeladen. Leonie Böhm arbeitete u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg, am Theater Bremen, am Theater Oberhausen und als Hausregisseurin am Schauspielhaus Zürich (2019-2024). Nach wie vor interessiert sie an kanonischen Texten, wie man sich zu ihnen ins Verhältnis setzt und die eigenen Bedürfnisse und Ideen hineinschreibt. Ihre Inszenierungen vermitteln eine Haltung die gleichermassen verletzlich und fordernd ist, und die an den ebenso mündigen wie verspielten Menschen glaubt. Für ihre Inszenierung Medea* wurde Leonie Böhm mit dem Kurt-Hübner-Regiepreis 2021 ausgezeichnet und ans Berliner Theatertreffen eingeladen; im August wurde Maja Beckmann für die Darstellung in Medea* von den Theater heute-Kritiker*innen als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet. In der Spielzeit 23/24 inszenierte sie Blutstück nach dem Roman von Kim de l'Horizon und wurde mit dieser Arbeit unter anderem an die Wiener Festwochen und die Autor:innentage nach Berlin eingeladen.
In Heilbronn aufgewachsen, Ausbildung auf der documenta 7 zur Kunstvermittlerin, Studium an der Kunsthochschule Kassel. Mit NATHAN DIE WEISE wurde eine ihrer ersten Arbeiten zum Münchner Nachwuchsfestival Radikal Jung eingeladen. Sie arbeitete u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg, Theater Bremen und Schauspielhaus Zürich. Für die Inszenierung MEDEA* wurde sie mit dem Kurt-Hübner-Regiepreis ausgezeichnet. Ihre Inszenierung BLUTSTÜCK nach dem Roman von Kim de l'Horizon wurde u.a. an die Wiener Festwochen und die Autor:innentage Berlin eingeladen.