Foto © Bea Borgers
«Slavenka Drakulic schrieb einmal, wenn wir glauben, dass die Täter Monster sind, dann deshalb, weil wir uns von ihnen trennen möchten. Die Aphasie ist das Ergebnis der Infragestellung dieser Distanz». Jelena Jureša
Jelena Jureša, geboren 1974 in Novi Sad im ehemaligen Jugoslawien, ist bildende Künstlerin und Filmemacherin. Derzeit lebt sie in Gent und unterrichtet an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (KASK Gent). In ihren Arbeiten verbindet Jureša individuelle Geschichten mit kollektiven Prozessen. Sie beschäftigt sich mit Fragen der kulturellen Identität und Gender, der Erinnerungspolitik und des Vergessens. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Praktiken der Unterdrückung, ihre multidisziplinären Projekten sind ebenso politisch wie persönlich. Jurešas Arbeiten wurden international ausgestellt, u.a. im Argos Centre for Audiovisual Arts in Brüssel, in der Halle für Kunst & Medien in Graz, im Museum für zeitgenössische Kunst in Belgrad und auf der Manifesta Biennale 2022.
Ihre Arbeit, Aphasia, bestehend aus Film und Performance, wurde im Sommer 2023 am Zürcher Theaterspektakel präsentiert, im Fokus das Thema der Täterschaft und Mitschuld durch Live-Zuschauerschaft.