Torsten Kindermann begann mit Anfang zwanzig zunächst ein Studium für Schulmusik (Hauptfach Saxofon) an der Uni Dortmund. Während dieser Zeit arbeitete er in diversen Reggae- und Skabands (Alpha Boy School), deren Touren ihn durch Deutschland, die Schweiz, nach Polen, England, die Ukraine und bis nach Japan führten. Er komponierte Bläser-Arrangements, arbeitete als Studiomusiker sowohl für diverse Bands als auch für Hörspielproduktionen eines Kinder- und Jugendtheaters bis er dann mit Ende zwanzig das Studium für Jazz- und Pop-Gesang an der ArtEZ University of the Arts in Arnheim aufnahm, wo er die niederländische Sängerin Mathilde Santing kennenlernte und sie als Background-Sänger im Studio und auf einigen Tourneen begleitete. Im Januar 2007 gelangte Kindermann schließlich als Saxofonist für den Liederabend „Die Au-Schau“ an das Schauspielhaus Bochum. Zeitgleich arbeitete er hier auch für das Junge Schauspielhaus mit Hauptschüler*innen im Rahmen des Projekts „Hauptschulen in Bewegung“, für welches er in den kommenden sechs Jahren verantwortlich zeichnen sollte. Von nun an konzentrierte sich Kindermann fast ausschließlich auf die Theatermusik. Im Laufe der nächsten 14 Jahre komponierte und arrangierte er Musik für über 50 Produktionen an diversen Theatern wie Schauspielhaus Bochum, Volkstheater München, Theater Osnabrück, Theater Bremen, Schauspiel Frankfurt, Theater Lübeck, Nationaltheater Mannheim, Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspiel Stuttgart, Ruhrfestspiele Recklinghausen, Theater Dortmund, Theater Bielefeld, Junges Schauspiel Düsseldorf und das Theater Bonn. Er entwickelte zahlreiche musikalische Abende wie „A Tribute to Johnny Cash“, „Bochum“ (Ein Herbert-Grönemeyer-Singspiel), „Istanbul“ (ein musikalischer Abend über das Gastarbeiter-Anwerbeabkommen), „Cash-Songbook“ (spartenübergreifendes Konzert der Theater-Mitarbeiter*innen in Berlin und Stuttgart), „Bang Bang“ (Eine Dreidollar-Oper mit der Musik der Tarantino-Filme). Darüber hinaus komponierte und produzierte Kindermann Musik für zahlreiche Sprechtheater-Produktionen, darunter acht Familien-Weihnachtsstücke, und arbeitete mit den Regisseur*innen Selen Kara, Armin Petras, Frank Abt, Brigitte Dethier, Christoph Frick, Anselm Weber, Elmar Goerden, Jorinde Dröse, Bettina Brunier, Anne Lenk, Martina van Boxen, Barbara Hauck, Roland Riebeling u. a. Bei vielen seiner Arbeiten steht Kindermann meistens als Multi-Instrumentalist auf der Bühne.