Wu Tsang ist eine preisgekrönte Filmemacherin und Performance-Künstlerin. Ihre Werke erkunden verborgene Geschichten, zurückgedrängte Themen und den Akt des Performance selbst. Ihr dokumentarischer Ansatz verknüpft Weisen des Storytellings mit fantastischen Ausflügen in imaginative Welten. Tsangs dokumentarischer Debütfilm Wildness (2012) porträtiert eine migrantische Gay-Bar im MacArthur Park in Los Angeles. Dort organisierte sie mit Kollaborateur*innen jede Woche einen Partyabend für Stammkund*innen sowie für junge queere Künstler*innen of color. Die Bar selbst spielt im Film eine zentrale Rolle; sie ist allwissende Erzähler*in und verbildlicht real und fantastisch, wie kulturelle Fiktion entsteht und ausgedrückt wird. Ihre Praxis ist zutiefst kollaborativ und wird am häufigsten mit der Performance-Gruppe in Verbindung gebracht, die sie 2016 zusammen mit der Künstlerin Tosh Basco gegründet hat und die als Moved by the Motion bekannt ist. Moved by the Motion ist eine "umherziehende Band" von interdisziplinären Künstler*innen, unter anderem dem Cellisten Patrick Belaga, dem Tänzer Josh Johnson, der elektro-Musikerin Asma Maroof und dem Dichter Fred Moten. Einige ihrer langjährigen Kollaborateur*innen sind mit ihr nach Zürich gezogen um Teil des Ensembles des Schauspielhauses zu werden und ihre Zeit als Hausregisseurin zu begleiten: Tosh Basco (fka boychild), Asma Maroof und Josh Johnson. Tsang wurde vielfach ausgezeichnet und ist 2018 Preisträgerin des renommierten «Genius Grant» der MacArthur-Stiftung, der ein Lebenswerk ehrt.