Oscar ist Schriftsteller um die 50, auf dem Höhepunkt seines Erfolges – und auf einmal Beschuldigter in einem #MeToo-Skandal. Er wähnt sich unschuldig und versteht die Welt nicht mehr: Es war doch eine Liebesgeschichte, eine unglückliche obendrein, wie kann Zoé daraus eine Story über Machtmissbrauch zimmern, die sein Leben und seine Karriere für immer zerstören? Geht es ihr nur um ihren Fame als feministische Bloggerin? Und überhaupt: War nicht er es, der zurückgewiesen wurde? Wer ist also das Opfer hier? Verstört und beleidigt sucht Oscar Kontakt zum Schwarm seiner Jugend, eine der grössten Filmdiven des Landes. Rebecca, nur wenige Jahre älter als Oscar, hat zwar zunächst ebenfalls wenig Verständnis für den Moralismus der jungen Generation, entwickelt aber zunehmend Empathie für Zoés Perspektive. Es beginnt ein Duell über alten und neuen Feminismus, über Prüderie, Rausch und #MeToo, über Klasse, Identität und Political Correctness, in dem schliesslich deutlich wird, dass die Dinge komplexer sind als sie sich im Schwarz-Weiss-Denken der Shitstorms zeigen.
Virginie Despentes’ neuer Briefroman ist politische Literatur mit schwarzem Humor, der kein Ego schont und keinen persönlichen Widerspruch zu verheimlichen sucht. Schillerndes Material für die Wandlerin zwischen den Welten und Kulturen Yana Ross, die die Uraufführung des Bestsellers aus Frankreich im Pfauen inszeniert.
8. Juni 2024, Rahmenprogramm *Happy End Abschlussfestival*
19:00 Auftakt mit einer Keynote von Anna Rosenwasser.
20:00 Liebes Arschloch. Zum allerletzten Mal.
Pressezitate & Publikumsstimmen
«Wut und Versöhnung, Veränderung und Rückfall – mit glühenden Wangen verlässt man den Saal. Ein dichter Abend voller Fragen. (...) Antworten gibt das Stück keine. Dafür aber Hoffnung.» – NZZ
«Ein intimer Abend! Die Bearbeitung nimmt bestimmte thematische Inseln aus dem Roman und häkelt diese sehr schön hintereinander. Man wird von den Figuren mit auf eine Art ‹Seelenstriptease› genommen.» - Deutschlandfunk Kultur
«Die richtigen, wichtigen Themen zur richtigen Zeit.» – Zuschauer*in
«Klasse Schauspiel-Duo. Da geht man mit. Wie virtuos Neukirch seinen Oscar zwischen Macho, Weichei und geläutertem Gutmensch schwanken lässt, wie überzeugend Pfammatters Rebecca sich mal als unsentimentale Powerfrau, mal als verletzte Seele durch ihren Alltag kämpft: Das hat Applaus verdient.» – Tages-Anzeiger