Über Sex zu sprechen, ist heute keine Anstössigkeit mehr. Der Orgasmus hingegen steht dabei selten im Mittelpunkt und wird eher als logisches und unkompliziertes Finale gesehen, nur einige glückliche Momente kurz und ohnehin mühsam zu beschreiben. In den 1970er Jahren widmeten sich feministische Theorien dem weiblichen Orgasmus, es kam zur sogenannten «Wiederentdeckung der Klitoris» und der Widerlegung des Mythos des vaginalen Orgasmus. In den 2000er Jahren sprach Paul Morris vom utopischen Potenzial des queeren Orgasmus. Und dennoch beschreiben auch heute noch Schweizer Studien die «Orgasmus-Lücke»: Nur etwas mehr als die Hälfte der Frauen erlebt einen Orgasmus beim Sex, Männer hingegen kommen fast immer. Aber ist ein Orgasmus immer gleich ein Orgasmus? Was verbindet Penis und Klitoris? Ist ein Orgasmus auch unabhängig von beidem erfahrbar? Mit Expert*innen aus der Sex-Arbeit, der Medizin und der Psychotherapie wird lustvoll diskutiert und dabei die utopische Kraft des Höhepunkts erkundet.