Foto © Seher Al-Rieh
«Angst und Scham über das, was unsere Regierungen in Kriegen tun, sind allesamt unerwünschte Gefühle, und wir hoffen aus tiefster Seele, dass sie sofort enden. Deshalb schreiben wir, bevor wir uns selbst und unsere Menschlichkeit verlieren». Stella Gaitano
Stella Gaitano, geboren am 17. November 1979 in Khartum, Sudan, ist eine südsudanesische Schriftstellerin, Journalistin und Menschenrechtsaktivistin. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Pharmazeutik (2006) und einen Master in Policy and Management of Public Health (2018).
In ihrem Werk fokussiert sie auf die Nachwirkung von Krieg und legt die politischen und ideologischen Gründe für das Auslösen von Kriegen offen. Ihre Texte befassen sich mit der Notlage von Vertriebenen, Flüchtlingen und marginalisierten Frauen aus den Kriegsgebieten im Südsudan. Gaitano veröffentlichte zwei Kurzgeschichtenbände, Zouhor Zabila und The Return, die beide ins Englische übersetzt wurden. The Return wurde 2015 von Rafiki, dem ersten Verlag des Südsudans publiziert. Sie schrieb zudem als Kolumnistin für mehrere Zeitungen über Frauenfragen, Frieden und Diversität.
Gaitanos Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet und in renommierten internationalen Medien veröffentlicht und rezensiert, darunter die New York Times, Banipal, BBC Arabic und Al Jazeera. Im Jahr 2018 gewann sie den British PEN Award für ihren Roman Edo's Souls. Sie ist zudem Mitglied der Sudanese Writer's Union und nahm an zahlreichen internationalen Literaturfestivals und Konferenzen teil.
Nach der Abspaltung des Sudan vom Südsudan wurde Gaitano staatenlos. Wegen ihrer politischen Haltung wurde sie von nationalistischen Kreisen angegriffen, die zu ihrer Ermordung aufriefen. Gaitano ist seit Juli 2022 Stipendiatin des PEN Writers in Exile Programms und lebt in Deutschland.